Parasol – Mallorca im Schatten

Der Film „Parsol – Mallorca im Schatten“ erzählt die Geschichte dreier unterschiedlicher Menschen, die eines gemeinsam haben: Sie sind keine Siegertypen. Pere lebt in Cam Picafort, Anni und Alfie treffen zur gleichen Zeit dort ein. Die Nebensaison ist die günstigste Zeit aber nicht für alle Bedürfnisse die beste.

Parasol - Mallorca im Schatten
Dauer: 73 Min.
FSK: ab 12 Jahren
Jahr:
Regie: Valéry Rosier
Produzenten: Benoit Roland
Hauptdarsteller: Alfie Thomson, Pere Yosko, Julienne Goeffers, Christian Carré, Ahilen Saldano
Nebendarsteller: Benoit Roland, Nicolas Rumpl, Valéry Rosier, Olivier Boonjing, Matthieu Donck
Studio: Alive – Vertrieb und Marketing/DVD
Sprachen: Deutsch

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Alfie, Annie und Pere – jeder für sich hat seine Sehnsüchte und sucht seinen Weg zur Verwirklichung und das beste aus ihrem Schicksal zu machen. Der einheimische Pere, der von dem Besuch seiner kleinen Tochter gestresst ist, die belgische Seniorin Annie, die sich aus dem Staub gemacht hat, um ihrer Internetbekanntschaft entgegen zu reisen und der unreife Engländer Alfie, der mit seinen Eltern auf Reisen ist und auf zwei hinterhältige Saufkumpane trifft. Drei Handlungsstränge steuern unaufhaltsam aufeinander zu und scheinen in einer Katastrophe zu enden.

Parasol – Besetzung, Regie und Drehorte

Julienne Goeffers verkörpert im Film „Parasol – Mallorca im Schatten“ die 73-jährige Anni. Sie vermag minenlos die selbstmitleidige und vom Leben gezeichnete Seniorin guten Charakters darzustellen, die in ihrer angeborenen Passivität auf den Schimmelreiter der Erlösung hofft, und die Heiratsschwindler dieser Welt geradezu magnetisch anzieht. Der Zuschauer gönnt ihr die erlösende Begegnung, hofft auf Annis Erlösung, wissend, dass sie die geborene Verliererin ist. Man schließt Anni in sein Herz.

Alfie Thomson als Alfie. Die hagere Gestalt, der biedere Typ, der bedauernswerte Blick. Kein Schönling, kein Draufgänger. Alfie Thomsen vermag mit seiner Rolle unterschwellige Ängste und Hemmungen zu zeigen, über die man ungern redet. Gespannt kann der Zuschauer beobachten, mit welche Momenten der Trägheit dieser rücksichtsvolle Alfie sich selbst im Wege steht.

Pere Yosko mimt die Rolle des Pere und kann dabei die feiste Art eines Tunichtguts verbinden mit der rührenden Fürsorge eines liebenden Vaters. Man glaubt Pere Yosko die begrenzte Hilflosigkeit, man bangt mit ihm und wünscht ihm, dass er sein ehrenhaftes Ziel erreicht. Rührend.

Die Hauptdarsteller bringen äußerlich und darstellerisch die geforderten Rollen großartig und überzeugend auf die Leinwand. Die dargestellten Figuren sind allesamt die zu netten, zurückhaltenden, bedauernswerten, liebenswerten Menschen dieser Welt und werden trefflich von ihrem Umfeld bedrängt und ausgenutzt. Allein die Darsteller sind es wert, den Film anzusehen.

Handlung & Inhalt vom Film Parasol – Mallorca im Schatten

Ein langweiliges Rentnerdasein bei Kaffee und Kuchen ist der 73-jährige Belgierin Annie ein Graus. Annie weiß, dass sie nicht die allerbeste Wahl ist, gleichwohl ist ihr Wunsch nach Glück gegenwärtig. Seit einiger Zeit chattet sie lustvoll mit André. So kommt ihr die Idee, ihn in Cam Picafort zu treffen. Sie entflieht voller Hoffnung ihrer Tristesse.

Der junge Mann Alfie ist eigentlich nicht mehr in dem Alter, mit seinen Eltern zu verreisen. Das wird ihm leidvoll klar, als auch er in Cam Picafort eintrifft. Auf seiner zaghaften Suche nach Abwechslung lernt er zwei Saufkumpane kennen, die ihn zunächst aus seiner Misere verhelfen. Doch er hat die primitive Dreistigkeit der beiden unterschätzt. Sie nutzen ihn nach Belieben aus und er scheint wehrlos dagegen zu sein.

Am Ort ist Pere der Fahrer der örtlichen Bimmelbahn. Auch er hat sein Päckchen zu tragen. Die Arbeit bringt ihm nicht die Erfüllung und sein Privatleben ist seit einiger Zeit aus den Fugen. Einziger Lichtblick ist seine kleine Tochter. Für sie würde er sogar die Bimmelbahn entführen.

Fazit & Kritiken zum Film Parasol – Mallorca im Schatten

Regisseur und Drehbuchautor Valéry Rosier ist mit seiner Komödie „Parsol – Mallorca im Schatten“ ein unterhaltsames Werk mit dokumentarischen Zügen gelungen. In einer Zeit der Effekthascherei und Oberflächlichkeit ist dieser Film ein Labsal an tragischen und komischen Sequenzen. Situationen, die teilweise traurig und größtenteils lachhaft sind, die gelegentlich wehtun und auch zum Nachdenken anregen.

Rosier blickt nicht erniedrigend auf seine Protagonisten herab, er zeigt die Schwächen und Sehnsüchte, in denen wir alle uns wiedererkennen. Auch kleine Erfolge lässt er den Protagonisten zukommen – das sind die wunderschönen Momente, in denen ein Taschentuch zur Hand sein sollte. Selbst die Nebenrollen sind in diesem Film wichtige Elemente und brillant inszeniert.

Es sind die nicht perfekten Menschen in peinlichen Situationen, die der Zuschauer insgeheim fürchtet und dennoch gern aus sicherer Entfernung auf der Leinwand betrachtet. In diesem Film kommt der Zuschauer in jeder Hinsicht auf seine Kosten. Tragisch, komisch, tiefsinnig. Ein Film an den man noch lange denkt.

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