Die Sprache des Herzens

Der Film „Die Sprache des Herzens“ spielt in Frankreich Ende des 19. Jahrhunderts herum. Ein Bauer bringt seine junge Tochter in eine christliche Anstalt. Dieses Haus kümmert sich um taubstumme Mädchen. Marie ist aber nicht nur gehörlos, sondern auch blind. Bei Berührungen schlägt sie um sich und die Oberin verweigert ihre Aufnahme. Für die junge Schwester Marguerite ist die Isolation des Mädchens unerträglich. Kann sie die Situation ändern?

Die Sprache des Herzens - Das Leben der Marie Heurtin [dt./OV]
Dauer: 94 Min.
FSK: ab 6 Jahren
Jahr:
Regie: Jean-Pierre Améris
Produzenten: Denis Carot, Sophie Révil
Hauptdarsteller: Isabelle Carré, Ariana Rivoire, Brigitte Catillon
Nebendarsteller: Noémie Churlet
Studio: Escazal Films
Sprachen: Deutsch, Français

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Auf einer wahren Geschichte basierend ist „Die Sprache des Herzens“ eine französische Biografie aus dem Jahre 2014, die am 1. Januar 2015 erstmals in den deutschen Kinos lief. Die Verfilmung konnte den Variety Piazza Grande Award von Locarno gewinnen und erhielt weitere Nominierungen, allerdings ohne Erfolg.

Die Sprache des Herzens – Besetzung, Regie und Drehorte

Der französische Regisseur Jean-Pierre Améris ließ das Drehbuch zu „Die Sprache des Herzens“ von ihm selbst und Philippe Blasband zum Leben erwecken. Die Filmbiografie läuft über eine Länge von 94 Minuten, mit einer Altersfreigabe ab dem 6. Lebensjahr.

Für die deutsche Synchronisation war in der Regie das Berliner Synchron zuständig. Wobei Beate Klöckner das Dialogbuch schrieb. Denis Carot und Sophie Révil leiteten die Produktion des Originals. In der Besetzung sind folgende Schauspieler zu sehen: Isabelle Carré als junge Schwester Marguerite und Anna Grisebach sprach ihre deutsche Stimme. Die behinderte Marie Heurtin wurde von Ariana Rivoire dargestellt. Die scharfzüngige Oberin bringt Brigitte Catillon auf die Leinwand und erhält ihre deutsche Stimme von Ursula Werner. Noémie Churlet spielt die Schwester Raphaëlle. Die Eltern von Marie werden von Gilles Treton und Laure Duthilleul ins Leben gerufen.

Sonia Wieder-Atherton, geboren 1961 in San Francisco, ist eine amerikanische Cellistin und ist für die musikalische Untermalung der Szenen verantwortlich. Die Kamera führte Virginie Saint-Martin und geschnitten wurde von Anne Souriau.

Handlung & Inhalt vom Film „Die Sprache des Herzens“

Frankreich, Ende des 19. Jahrhunderts: In der Anstalt Larnay kümmern sich Nonnen um taube Mädchen. Unter ihnen arbeitet eine lungenkranke Nonne, Schwester Marguerite. Die meiste Zeit verbringt sie im Klostergarten.

Eines Tages taucht ein Mann mit einem jungen Mädchen auf. Sie wurde zur Sicherheit am Kutschbock festgebunden, was ihr scheinbar nichts ausmacht. Allerdings ist ihr Eindruck stark verwahrlost, denn sie besitzt keine richtige Kleidung, die Haare sind nicht gekämmt und Schuhe trägt sie auch nicht. Der Mann ist ihr Vater und wendet sich an die Oberin. Marie ist taub, blind und bedarf dringend fürsorgliche Betreuung.

In der Zwischenzeit flüchtet sie auf einen Baum. Schwester Marguerite versucht, Marie zu beruhigen. Allerdings ist dies ein Anlass für die Oberin, dass Mädchen nicht in dem Kloster aufzunehmen. Dazu kommen noch die doppelte Behinderung und der Mangel an Sozialkompetenz. Monsieur Martin nimmt Marie wieder mit nach Hause.

Schwester Marguerite findet sofort einen Bezug zu dem Mädchen und versucht, die Oberin umzustimmen. Nach einigem hin und her hat die junge Schwester Erfolg. Zu Fuß macht die Nonne sich auf dem Weg und kommt mit Marie zurück. Auf der Wanderung bemerkt sie, dass sie positiv und stark auf Berührungsreize reagiert. Marie beurteilt und schätzt Menschen durch ein Abtasten der Gesichter ab.

Die folgende Erziehung erweist sich als kräftezehrend, brutal und lang. Mit viel Mühe erreicht Schwester Marguerite, sie zu baden, ein Kleid, Strümpfe und Schuhe anzuziehen und die Haare zu kämmen. Auf dem langen Weg verzweifelt die Schwester oft, aber gibt nicht auf.

Es dauert eine gewisse Zeit, aber dann tauchen die Eltern auf. Sie können kaum glauben, dass Marie nun in Gebärdensprache spricht. Sie kann sogar ihren Namen aus Buchstaben zusammensetzten. Die Eltern sind sichtlich gerührt.

Doch nun taucht die Lungenerkrankung der jungen Schwester wieder auf. Die einzige Behandlung ist Ruhe und Bergluft. Aus Rücksicht auf Marie verschweigt die Oberin den Klinikaufenthalt der Schwester. Allerdings führt dies zu einem schweren Rückfall. Marguerite wird in letzter Sekunde informiert und sie bricht ihren Klinikaufenthalt direkt ab. Mit Schwester Marguerite beruhigt Marie sich wieder. Bei dem nächsten Zusammenbruch der Schwester erholt sie sich nicht mehr und verfällt immer mehr.

Nachdem Marguerite ihr langsames Sterben akzeptiert, unterstützt Marie ihre Pflege. Sie versteht, dass ihre Freundin bald weg sein wird, und möchte diese aber noch begleiten. Als Schwester Marguerite stirbt, muss die Welt feststellen: Marie ist im Leben angekommen.

Fazit & Kritiken zum Film „Die Sprache des Herzens“

Es ist eine teilweise wahre Geschichte. Die echte Marie kam im März 1895 mit zehn Jahren nach Larnay. Im Alter von 36 Jahren verstarb sie an den Folgen einer Lungenentzündung. Dargestellt wird die Hauptrolle durch Ariana Rivoire, die selbst gehörlos ist, aber nicht blind. „Die Sprache des Herzens“ wird durch zwei tragende Persönlichkeiten bestimmt. Isabelle Carré spielt die junge Schwester Marguerite als eine neugierige, fröhliche Person. Ihre Tagebuch-Aufzeichnungen verstärken zusätzlich die persönliche Perspektive auf die Geschichte. Ariana Rivoire stellt Marie unheimlich glaubwürdig dar, indem sie bis zum Schluss der Marie eine geheimnisvolle, introvertierte Aura und Unberechenbarkeit verleiht.

Die positive Geschichte wird durch die Ruhe im Kloster, die Landschaftsbilder und die sanfte musikalische Begleitung verstärkt. Der Film ist solide und bietet keine inszenatorischen Höhenflüge. Die Botschaft ist: Eine Beziehung geprägt von Zuneigung mit einfachen Mitteln erzählt. „Die Sprache des Herzens“ ist ein einfühlsames und berührendes Drama nach einer wahren Begebenheit. Viel Spaß beim Schauen!

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