Egon Schiele: Tod und Mädchen

Egon Schiele: Tod und Mädchen“ dreht sich um den österreichischen Maler Egon Schiele. Es ist eine österreichische und luxemburgische Koproduktion aus dem Jahre 2016. Während des Züricher Filmfestivals am 26. September 2016 fand die Premiere statt. In die deutschen Kinos schaffte es der Film im November desselben Jahres.

Egon Schiele: Tod und Mädchen
Dauer: 109 Min.
FSK: ab 12 Jahren
Jahr:
Regie: Dieter Berner
Produzenten: Franz Novotny, Alexander Glehr, Bady Minck, Alexander Dumreicher-Ivanceanu
Hauptdarsteller: Noah Saavedra, Maresi Riegner, Valerie Pachner
Nebendarsteller: Larissa Aimée Breidbach, Marie Jung, Elisabeth Umlauft, Thomas Schubert, Cornelius Obonya
Studio: Novotny & Novotny Filmproduktion GmbH
Sprachen: Deutsch

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Damals sperrte Facebook den Trailer, weil er keine jugendfreien Inhalte und pornografische Bilder enthält. Diese Tatsache zeigt eine Parallele zu den Lebzeiten von Egon Schiele, denn er stand wegen Pornografie vor Gericht. Im Ganzen wurde „Egon Schiele: Tod und Mädchen“ sechsmal nominiert und fünfmal mit verschiedenen Preisen ausgezeichnet.

Egon Schiele: Tod und Mädchen – Besetzung, Regie und Drehorte

Der Regisseur Dieter Berner übernimmt in der Herstellung des Films „Egon Schiele: Tod und Mädchen“ eine Doppelrolle. Zusammen mit Hilde Berger verfasste er das Drehbuch. Das Buch basiert auf dem biografischen Roman „Tod und Mädchen: Egon Schiele und die Frauen“, erschienen 2009 mit dem Boehlau-Verlag. Die Dreharbeiten fanden in zwei Teilen statt und umfassten rund 40 Tage. Franz Novotny, Bady Minck, Alexander Glehr und Alexander Dumreicher-Ivanceanu leiteten die Produktion, mithilfe des Österreichischen Filminstituts, dem Filmfonds Wien und dem Filmstandort in Österreich, Niederösterreich, Wien, Luxemburg und Eurimages. Selbst der Österreichische Rundfunk beteiligte sich. Drehorte waren Wien, Luxemburg, Niederösterreich, Triest und Český Krumlov. Über eine Filmlänge von 110 Minuten filmte der Kameramann Carsten Thiele und geschnitten wurden die Szenen von Robert Hentschel.

Der Maler Egon Schiele wurde durch Noah Saavedra dargestellt. Seine jüngere Schwester Gerti Schiel zeigte Maresi Riegner. Dazu kamen Schauspieler wie: Valerie Pachner, Marie Jung, Larissa Aimée Breidbach, Elisabeth Umlauft, Thomas Schubert, Daniel Sträßer, Cornelius Obonya, André Jung, Nina Proll, Luc Feit, Fanny Berner, Wolfram Berger, Michael Kreihsl und Hilde Berger.

Handlung & Inhalt vom Film Egon Schiele: Tod und Mädchen

Grob gesagt geht es um den Maler Egon Schiele und fünf seiner bedeutendsten Frauen. Dazu zählen seine jüngere Schwester Gerti, seine Geliebte Wally Neuzil, die Ehefrau Edith Harms, die Schwägerin Adele und die Tänzerin Moa Nahuimir.

Der Vater von Egon und Gerti stirbt sehr früh. Egon ist zu dem Zeitpunkt sechzehn Jahre alt, 1906. Er war Bahnhofsvorsteher in Tulln und erkrankte an Syphilis. Die Krankheit ließ den Papa in Wahnvorstellungen abdriften und komplett verrückt werden. In dieser Geistesstörung verbrannte der Vater alle Wertpapiere, die sich im Familienbesitz befanden. Egon, als großer Bruder, war nun Gertis Vormund.

Kurz nach dem Tod reisen die Geschwister nach Triest ans Meer, denn Egon möchte Gerti dort malen. So wird seine Schwester zu seiner ersten Muse. Mit dieser Begabung wurde er an der Wiener Kunstakademie aufgenommen. Doch schon nach zwei Jahren verließ er die Akademie, um unabhängiger arbeiten zu können. In den Jahren danach erarbeitet Egon sich seinen Ruf als provokativer Künstler. Die feine Wiener Gesellschaft betrachten seine Werke als skandalös. Egon stand sogar vor Gericht, wegen einer angeblichen Schändung einer dreizehnjährigen.

Das Geld für seine Malerei stammte von dem väterlichen Freund Gustav Klimt. Dieser prophezeit ihm eine große Zukunft. Kurze Zeit später verliebt er sich in Wally Neuzil. Der Filmtitel basiert auf ein Gemälde, in dem die Geliebte verewigt wurde. Im gesamten Film tauchen eine Menge Eifersuchtsszenen auf. Seine Schwester ist überhaupt nicht begeistert, als Egon die Varieté-Tänzerin Moa kennenlernt. Doch die exotische Schönheit ergibt ein tolles Porträt.

Sein Mentor stellt Egon eines Tages die Tochter einer Tagelöhnerin vor, Walpurga Neuzil. Sie wird ebenfalls seine Vertraute, Muse und Geliebte. Mit ihrer Falschaussage gelingt es ihm, seinen Kopf aus der Schlinge zu ziehen. So prallen die Vorwürfe des Missbrauchs einer Minderjährigen beim Gericht ab. Im Alter von fünfundzwanzig heiratet Egon seine Nachbarin Edith Harms. Die Ehe könnte für ihn ein Schlüssel sein, der Einberufung des Militärs zu entgehen. Allerdings fordert sie den Bruch mit der Geliebten Wally. Sie ist tief verletzt und begibt sich als Krankenschwester an die Front und erliegt Ende 1917 dem Scharlach. Auf einer der Künstlerreisen lernt auch Gerti ihren späteren Mann Anton kennen. Dadurch ist das Leben in einer Künstlerkolonie aus und vorbei.

Sein größter Erfolg stellt sich auf einer Ausstellung in Wien ein. Auf der Wiener Secession stellt Egon Schiele neunzehn Gemälde und neunundzwanzig Zeichnungen aus. Doch kurz vor dem Ende des Ersten Weltkrieges, im Herbst 1918, erkrankt Egon an der Spanischen Grippe. Während er im Sterben liegt, versucht seine Schwester mit allen Mitteln, ihn vor Tod zu bewahren. In diesem Überlebenskampf tauchen Erinnerungen an verschiedene Frauen auf, die seine Kunst stark beeinflusst haben. Aber letzten Endes stirbt Egon und drei Tage später auch seine Frau Edith.

Fazit & Kritiken zum Film Egon Schiele: Tod und Mädchen

Im Zusammenhang gesehen sind die unterschiedlichen Frauengeschichten sehr aufwendig ausgearbeitet, was für den Kunst-Kontext negativ ist. Durchweg taucht nur Klimt als Mentor auf, in Wirklichkeit gab es einige mehr. Die Werke von Egon Schiele tauchen häufig in der Kamera auf und mit dem leidenschaftlichen Liebesleben des Malers, erkennt jeder, warum diese so einzigartig sind. Zum Glück sind die Bilder bereits kanonisiert worden, ansonsten wären noch heute viele von der Erotik schockiert.

Zwei Gründe trugen zum Gelingen des Films „Egon Schiele: Tod und Mädchen“ bei: Schauspieler Noah Saavedra ist einer der besten Darsteller für den Charakter Egon Schiele. Es kann keinen besseren Bund geben, als zwischen den zwei Personen. Sie sehen eine engagierte Darstellung von einem Mann aus Fleisch und Blut, mit vielen Ecken und Kanten. Der echte Maler war ein Getriebener, doch der Wahnsinn seines Vaters ist bestimmt keine ausreichende Erklärung. Regisseur Berner inszenierte jedoch keinen Besessenen, denn da existiert ein Unterschied zwischen Künstler und Psychopathen. Es gelang ihm perfekt, eine Atmosphäre der Kunst- und Weltmetropole Wiens zum Leben zu erwecken. Ein Nährboden für ungezwungene und freie Kunst. Die Biografie ist ein atmosphärisches Zeitporträt und eine tolle Schilderung des Lebens in den Jahren rund um 1900. Allerdings bietet die Biografie kein tiefgehendes Verständnis des Künstlers.

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