Die Wiese – Ein Paradies nebenan
Der deutsche Dokumentarfilm „Die Wiese – Ein Paradies nebenan“ lief am 4. April 2019 erstmalig in den deutschen, österreichischen und schweizerischen Kinos. Für diese große Verbreitung arbeiteten fast 800 Kinos zusammen. Die Dokumentation geht auf die Natürlichkeit ein. Allerdings, entgegen dem Titel, wandert der Filmemacher mit seinem Team erst einmal für lange Zeit in den Wald.
Dauer: | 93 Min. |
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Jahr: | 2019 |
Regie: | Jan Haft |
Produzenten: | Jan Haft |
Hauptdarsteller: | Sebastian Winkler |
Studio: | nautilus Film |
Sprachen: | Deutsch |
Durch die prominente Stimme und die omnipräsente Musik fällt diese Abweichung vom Filmtitel kaum auf. Ziel der deutschen Dokumentation ist es, Menschen auf die Schönheit und die Gefährdung einer artenreichen Wiese aufmerksam zu machen. Dahinter steckt schwerpunktmäßig die Deutsche Wildtier Stiftung. Die Bilder sollen die Aufmerksamkeit auf den wichtigen Lebensraum lenken.
Die Wiese – Besetzung, Regie und Drehorte
Regisseur Jan Haft ist ein preisgekrönter Naturfilmer. Er wurde 1967 in München geboren. Schon in der frühen Kindheit war Haft an der heimatlichen Natur interessiert. Daraus entwickelte sich später sein Job. In den Anfängen der 90er Jahre assistierte Haft bereits bei Naturfilmen und sammelte so wichtige Erfahrungen. Die Idee für die Dokumentation „Die Wiese – Ein Paradies nebenan“ stammte von ihm, somit war Haft auch für das Drehbuch zuständig. Er lenkt die Aufmerksamkeit auf die Artenvielfalt des bekannten Lebensraums Wiese. Mithilfe von spektakulären Bildern, die er zusammen mit Kay Ziesenhenne filmte, wird erklärt, wie wichtig dieses Biotop ist. Die komplette Produktion der 90 Minuten Filmzeit fand in Deutschland statt.
Bereits ein halbes Jahr nach dem Kinostart erschien die DVD zum Film, am 11. Oktober 2019. Alle Bilder und Szenen wurden mit der Musik von Dominik Eulberg und Sebastian Schmidt unterlegt. Anfängliche Hauptfiguren sind, Füchse, Rehe, Insekten, Vögel und die Pflanzen der Wiese.
Handlung & Inhalt vom Film „Die Wiese – Ein Paradies nebenan“
Viele Menschen sehen die Wiese als eine Augenweide. Mit den Jahreszeiten wechselt die Optik dieses Blickfangs. Zu einigen Zeiten brummt und summt es im Gras. Die farbenprächtigen Kräuter und Wildblumen recken ihre Blüten Richtung Sonne. Bei genauerem Hinsehen erkennt der Betrachter, dass dies erfolgt, um von Falter, Bienen und Käfer umschwebt zu werden.
Gleich zu Beginn des Films fallen Bilder von Waldtieren auf. Dazu gesellen sich Insekten und Vögeln. Es folgen Informationen, dass die Wiese ein Teil der Kulturlandschaft ist. Einige Wiesen wurden von Menschenhand erschaffen. Eine Wiese, die keiner mäht oder die Weidetiere nicht abfressen, verschwindet nach und nach. Aus ihr heraus entwickelt sich ein neuer Wald. Leider sind Menschen daran schuld, dass Wiesen durch eine landwirtschaftliche Nutzung verloren gehen. Dort werden unsere Lebensmittel angebaut. Könnte der Speiseplan einer Änderung unterlaufen? Dazu kommt der Anbau von Tierfutter und Energiepflanzen. Große Mengen Mais für Biogasanlagen werden großflächig produziert. Diese Informationen hinterlässt Haft ohne erhobenen Zeigefinger. Die Schlussfolgerung muss jeder Zuschauer selbst ziehen.
Nirgendwo anders können Menschen eine solche Vielfalt der Flora und Fauna bewundern, wie auf einer bunten, blühenden Sommerwiese. Statistisch gesehen nehmen in Deutschland Weiden und Wiesen rund fünf Millionen Hektar ein. Dort tummeln sich Tausende Tierarten. Dazu gehören Insekten, Vögel, Reptilien und andere Tiere. Zusätzlich treten verschiedene Blumen, unzählige Kräuter sowie Dutzende verschiedenen Gräserarten in Erscheinung. Diese Kombination bietet ein Drittel unserer Tier- und Pflanzenarten ein Zuhause. Haft tritt, zusammen mit dem Zuschauer, eine außergewöhnliche Reise an. Eine Welt direkt neben an und fast alle behaupten, sie zu kennen. Trotzdem tauchen viele Überraschungen und andere unerwartete Vorkommnisse auf.
Im Gegensatz erscheinen Bilder auf der Leinwand von einer Verödung der Wiesen. Warum fehlen die schönen Tiere auf der bunten Wiese? Die Gründe liegen in einer Überdüngung und einer Vielzahl an Pestizide. Menschen machen nach und nach die Natur kaputt. Stoppen wir unsere Handlungsweise nicht und denken um, ist es bald zu spät. Diese Nachricht hinterlässt Haft mit der Dokumentation. Gestochen scharfe Bilder sowie beeindruckende Zeitraffer, Zeitlupen- und Makroaufnahmen unterstützen ein besonderes Kennenlernen. So nahe wird kein normaler Mensch der Fülle an Lebewesen kommen. Viele, der gezeigten Aufnahmen, dürften nur einem kundigen Natur-Interessierten bekannt sein. Zu sehen sind zum Beispiel die Binsenschmuckzikade, Maiwürmer, die Dornzikade, Kurzfühlerschrecken, Krabbenspinnen und Feldgrillen. Die Bilder werden von seiner Off-Stimme kommentiert. Dazu tauchen Szenen aus dem tierischen Alltag auf. Situationen, wie das Balz- und Paarungsverhalten oder auf der Suche nach Nahrung.
Fazit & Kritiken zum Film „Die Wiese – Ein Paradies nebenan“
„Die Wiese – Ein Paradies nebenan“ ist international bekannt. Für die Deutsche Wildtier Stiftung erkundete Haft ein Biotop, das häufig im Zusammenhang mit traurigen Nachrichten steht. Nicht erst mit der Tatsache des Verschwindens der Wildbiene ist bekannt, dass die Wiese mit einer artenreichen Heimat verschwindet. Die Stiftung möchte aufmerksam machen, wie wichtig der Lebensraum Wiese für den Menschen ist. Eine der Kernaussagen bleibt im Raum stehen: Das natürliche System ist perfekt aufeinander abgestimmt und funktioniert einwandfrei. Würde der Mensch sich nicht einmischen. Tiere und Pflanzen stehen in einem Abhängigkeitsverhältnis zueinander.
Jan Haft geht nicht stark in die Tiefe des Themas, denn dafür reicht die Zeit nicht. Die Dokumentation zeigt einen Querschnitt durch die Natur. Eine Aufmunterung zum Mitmachen, besonders für das jüngere Publikum, welches noch ein ganzes Leben vor sich hat. Das Team hat moderne Technik eingesetzt, Zoom und Drohnen, wodurch dem Zuschauer gute Bilder beschert werden. Das menschliche Auge würde diese Bilder ohne Technik nicht sehen. „Die Wiese – Ein Paradies nebenan“ reicht auf jedem Fall dazu, unseren Schatz zu würdigen und manche Petitionen zu unterschreiben.