Das Labyrinth der Wörter
„Das Labyrinth der Wörter“ ist ein französischer Spielfilm nach einer Romanvorlage von Marie-Sabine Roger. Am 6. Januar 2011 kam der Film in die deutschen Kinos. Der französische Titel hat eine Doppelbedeutung: Da geht es nicht nur um einen Dummkopf, sondern auch um ein Land, welches brachliegt und mit Verstand viel Ertrag produzieren könnte. Die Romanvorlage ist eine feinfühlige Bücherromanze.
Dauer: | 82 Min. |
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FSK: | ab 6 Jahren |
Jahr: | 2010 |
Regie: | Jean Becker |
Produzenten: | Louis Becker |
Hauptdarsteller: | Gérard Depardieu, Gisèle Casadesus, François-Xavier Demaison |
Nebendarsteller: | Claude Maurane, Patrick Bouchitey, Jean-François Stévenin |
Studio: | TMG |
Sprachen: | Deutsch |
Germain Chaze wird seit seiner Kindheit als Tölpel oder Idiot beschimpft. Eigentlich würde man den Mann als mäßig intelligent oder ungebildet bezeichnen. Vielleicht liegt es an der elterlichen Förderung? Heute sitzt Germain im Park und zählt Tauben, es erscheint fast als unlösbare Aufgabe. Nach einiger Zeit kommt er auf neunzehn Tauben.
Das Labyrinth der Wörter – Besetzung, Regie und Drehorte
Regisseur und gleichzeitig auch einer von zwei Drehbuchautoren, Jean Becker, zaubert in „Das Labyrinth der Wörter“ die versteckte Bedeutung von Wörtern auf die Leinwand. Die Spielfilmzeit von „Das Labyrinth der Wörter“ beträgt 85 Minuten, wobei Jean-Loup Dabadie das Buch dazu mit gestaltete. Durch die anschließende Produktion von Louis Becker entstand eine Altersfreigabe von 6 Jahren. Für den Schnitt der einzelnen Szenen war Jacques Witta verantwortlich.
Arthur Cloquet filmte in den Hauptrollen Gisèle Casadesus und Gérard Depardieu als Margueritte und Germain. Florian Yven inszeniert Germain zu Kinderzeiten als ungeliebtes Kind. Sophie Guillemin bringt Annette auf die Leinwand. Die ältere Mutter von Germain wird von Claire Maurier gespielt, wohingegen die jüngere Mutter von Anne Le Guernec gezeigt wird. Maurane schlüpft in die Rolle von Francine. Patrick Bouchitey verkörpert die Rolle des Landremont. Dazu stoßen: Jean-François, François-Xavier Demaison, Mélanie Bernier, Régis Laspalès, Bruno Ricci, Lyes Salem und Jean-Luc Porraz. Passend zu dem Film schrieb Laurent Voulzy die musikalische Begleitung.
Handlung & Inhalt vom Film „Das Labyrinth der Wörter“
Die Hauptpersonen Germain und Margueritte sind absolut verschieden. Dennoch kommen die beiden sich näher aufgrund von Literatur, die sie gemeinsam lesen oder Vorlieben dafür haben. Die Dame ist 95 Jahre alt und sehr gebildet. Margueritte verschlingt förmlich alle Bücher, die sie in die Hände bekommt. Fast die gesamte Zeit in ihrem Leben nutzte sie, um Bücher zu lesen und zu kaufen.
Germain ist nur halb so alt wie sie, 45 Jahre alt, und fast ein Analphabet. Nutzt er die Zeit und liest ein Buch, verläuft er sich gründlich im „Labyrinth der Wörter“. Sein Gedächtnis ist nicht besonders auditiv ausgestattet. Fast die gesamte Zeit seines Lebens, schon damals als Kind, wurde der Mann für ein Trottel gehalten. Die falschen Freunde lachen ihn immer wieder aus, wenn sie ihn vor größeren Dummheiten, sprachlich bedingt, bewahren wollen. Falsche Freunde, weil echte Freunde den Kumpel niemals auslachen würden. Bis heute hat Germain Probleme mit seiner Mutter. Damals schämte sie sich für das Kind. Die gesamte Zeit über sah sie ihn als lästiges Übel an. Immer wieder hat die Mutter es ihm deutlich spüren lassen.
Im Film taucht eine Rückblende auf. Dort befindet sich Germain als Kind in der Schule. Seine Lehrer und Mitschüler demütigen ihn in dieser Zeit gewaltig. Im Vergleich zu der belesenen Margueritte ist Germain ein Nichtleser. Sein Vokabular ist dementsprechend eingeschränkt. Manche Leute würden es eher als vulgär ansehen und überhaupt nicht gebildet.
Beide treffen sich im Park und stellen fest, dass sie sich aber gut verstehen. Bei regelmäßigen Treffen fängt Margueritte an, ihn in die Bücherwelt einzuführen. Jedes Mal, wenn sie sich treffen, liest sie ihm aus unterschiedlichen Romanen vor. Eines Tages schenkt die Dame ihm den Roman „Die Pest und ein Wörterbuch“. Dies ist der Anfang von einer Liebe zu Wörtern und Literatur. Im Laufe der Zeit beichtet Margueritte ihm, dass sie bald nicht mehr vorlesen kann. Ihre Augen sind bereits so schlecht und es dauert nicht mehr lange, bis sie vollkommen blind ist. Germain ist angestachelt und sucht Hilfe bei Annette. Eine Freundin, die ihm hilft, lesen beziehungsweise vorlesen zu lernen. Später sind die beiden ein Paar.
Kurze Zeit danach erklärt Annette ihm, dass sie schwanger ist. Nun rennt Germain los und möchte es Margueritte erzählen. Da erfährt er, dass sie nicht mehr in dem benachbarten Altersheim wohnt. Ihr Neffe hat sie in ein schäbiges Altersheim in die Nähe der belgischen Grenze versetzt, um Kosten zu sparen.
In der Zwischenzeit ist Germains Mutter verstorben und hinterließ ihm ein wenig Geld und das Haus. Das veranlasst ihn dazu, Margueritte aus dem hässlichen Heim zu befreien. Sie ist ihm sehr dankbar dafür.
Fazit & Kritiken zum Film „Das Labyrinth der Wörter“
Germain verwandelt sich, mithilfe der belesenen Dame, von einem schrulligen Tor zum Latzhosenphilosophen. Immer wieder beeindruckt er seine Zechkumpane und seine Freundin mit seinem stetig größer werdenden Wissen. „Das Labyrinth der Wörter“ erzählt eine Lern- und Bildungsgeschichte, die anrührend inszeniert ist. Die Adaption des Bestsellers von Marie-Sabine Roger krankt allerdings an dem guten Willen und an den rätselhaften Drehbuchlücken. Zum Beispiel wird nie erklärt, warum sich die junge, hübsche Frau in einen trägen Brummbär verliebt ist? Die Rückblende ist nicht richtig in die neuzeitliche Handlung integriert und das Ende ist von Kitsch getränkt. Der Regisseur erschuf ein Loblied auf die heilenden Kräfte der Literatur. Leider wirkt das Resultat etwas zu sentimental und glatt gebügelt.
Die einzigartige Darstellerin der greisen Lesedame ist in Wahrheit bereits älter als 95 Jahre alt. Doch in der Rolle als Margueritte blüht sie voller Jugendfrische. Dem Zuschauer kann es nur so gehen wie Germain. Man muss sich in die Darstellerin verlieben.